Feldpostbriefe: Brief eines deutschen Soldaten von der Ostfront über den angeblich bevorstehenden Sieg über den „mächtigsten Feind der Zivilisation“ im Oktober 1941 (Veröffentlicht am 30.09.2025)
Unteroffizier H. B., 11. Batterie/Artillerie-Regiment 125, 125. Infanterie-Division, schrieb am 14.10.1941, rund vier Monate nach dem deutschen Angriff auf Russland (Quelle: Buchbender/Sterz, Das andere Gesicht des Krieges – Deutsche Feldpostbriefe 1939 – 1945, 2. Aufl. (1983), S. 84, Brief 134):
„… Wir liegen in Ruhe, und vom bösen Feind ist nicht mehr viel zu sehen und zu hören. Bald ist es uns so, als ob der Krieg schon zu Ende sei. Ich nehme ja an, dass, wenn dieser Brief in Deinen Händen ist, die Glocken im ganzen deutschen Lande den Sieg über den mächtigsten Feind der Zivilisation verkündet haben. Denn lange kann es nicht mehr dauern, und für uns sind die Führerworte ein Evangelium. Wir sind nun am Raten, was man jetzt mit uns hier vor hat. Kommen wir nach Deutschland, oder bleiben wir hier als Besatzung? …“
Als der Zweite Weltkrieg in Europa am 08.05.1945 mit der Kapitulation Deutschlands sein Ende fand, läuteten in vielen Ländern weltweit die Kirchenglocken. Deutschland jedoch lag weitgehend in Trümmern, oftmals konnten hier nicht einmal für die Toten noch Glocken geläutet werden.
Möge dies insbesondere in Deutschland nie in Vergessenheit geraten.
(Titelfoto: Verwitterte Gedenkkreuze auf dem
Soldatenfriedhof Brandau/Odenwald,
August 2025)
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